In diesem Beitrag berichte ich über meine ständigen Magen- und Darmprobleme und wie ich nach langer Zeit davon losgekommen bin.
In der letzten Zeit ist mein Blog sehr gewachsen und bekommt wöchentlich mehr und mehr neue Leser dazu. Viele von euch gelangen durch Instagram oder Facebook auf meinen Blog oder einfach dadurch, weil sie auf der Suche nach gesunden Rezepten sind. In der Kategorie „über mich“ habe ich geschrieben, dass der Grund, warum ich den Blog gestartet habe, meine permanenten Magen- und Darmbeschwerden waren. Diese haben mich dazu gebracht, mich gesünder zu ernähren und Gesundheit als etwas Ganzheitliches zu betrachten. Als ich vor kurzem über das Thema Darmgesundheit auf Instagram gesprochen habe, war ich erstaunt, wie viele Privatnachrichten ich zu dem Thema erhalten habe. Sie waren voll von Leidensgeschichten, Fragen und Verzweiflung zu dem Thema. Deswegen habe ich beschlossen in Zukunft noch mehr zu dem Thema auf meinem Blog zu schreiben und meine Tipps, sowie mein Wissen weiterzugeben. In diesem Post gehe ich auf Magen- und Darmprobleme ein.
Meine Vergangenheit
Starten möchte ich damit, in dem ich euch einen kleinen Einblick in meine eigene Vergangenheit zu dem Thema gebe.
Ich hatte bereits als Kind schon immer einen sehr sensiblen und empfindlichen Magen. Sobald ich zu viel oder zu fettig gegessen habe, bekam ich Bauchschmerzen oder musste mich übergeben. Dies war allerdings nicht weiter ein Problem, sodass ich insgesamt eigentlich immer recht gesund war. Meine Mutter kochte täglich frisch und ich verbrachte viel Zeit mit Tieren und in der Natur. In der Pubertät entglitt ich mir etwas und fing ich an mich ziemlich ungesund zu ernähren. Ich kaufte mir oftmals etwas beim Bäcker, aß viel Schokolade, Nudeln und Eis. Außerdem hatte ich eine kleine Operation, bei der ich Antibiotika nehmen musste.
Dies hatte die Konsequenz, dass im August 2010 unter permanenten Magenschmerzen und Durchfall litt. Ich lief von einem Arzt zum Nächsten, hatte eine Magenspiegelung und durchlief zahlreiche Tests, um die Ursache für die Symptome herauszufinden. Keiner fand jedoch wirklich etwas heraus, ich verlor immer mehr an Gewicht, hatte ein sehr schlechtes Immunsystem und wusste mittlerweile schon gar nicht mehr, was ich überhaupt noch essen sollte. Ich entwickelte zunehmend eine Angst vor bestimmten Lebensmitteln und strich immer mehr aus meiner Ernährung. Hinzu kam, dass ich durch den Gewichtsverlust auch meine Periode verlor, was mir zu dem Zeitpunkt allerdings relativ egal war.
Wie es wieder aufwärts ging
Nach fast drei Jahren und vielen weiteren Untersuchungen konnte mir ein Arzt dann endlich weiter helfen. Er diagnostizierte bei mir zahlreiche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, einen Darmpilz (Candida) und ein Leaky Gut Syndrom. Leaky Gut Syndrom bedeutet, dass die Darmschleimhaut undicht wird und diese verschieden Nahrungsmittelbestandteile und Bakterien hindurch lässt. Dies führt dazu, dass das Immunsystem des Darms überfordert ist, wodurch der Körper mit solchen Symptomen reagiert wie es meiner getan hat. Der Candida ist ein Hefepilz, der sich in jedem Darm befindet. Dieser kann sich ausbreiten, was erhebliche Folgen für den Darm und das Immunsystem hat. Er ernährt sich vor allem von Zucker und isolierten Kohlenhydraten. Kommt es zu einer Überbesiedlung ist er unter anderem für die Entstehung von einem Leaky Gut Syndrom mitverantwortlich.
Medikamente, wie z.B. Antibiotika, eine ungesunde Ernährung oder zu viel Stress verursachen ein Ungleichgewicht der Darmflora, wodurch die Bakterienstämme durcheinander geraten, ein Leaky Gut Syndrom, Magen- und Darmprobleme und Nahrungsmittelunverträglichkeiten entstehen.
Es folgte eine strikte Diät, in der ich keine Milchprodukte, kein Gluten, kein Obst, kein Zucker, keine Nachtschattengewächse und keine Eier essen durfte. Gleichzeitig versuchte ich meine Darmflora durch Nahrungsergänzungsmittel und verschiedene pflanzliche Medikamente wieder aufzubauen. Ich merkte bereits nach zwei Wochen, dass es mir deutlich besser ging. Nach vier Wochen, fing ich langsam an wieder mehr Lebensmittel in meinen Speiseplan zu integrieren. Ich fühlte mich zwar sehr viel besser, trotzdem hat es insgesamt noch ca. 2 Jahre gedauert, bis ich wirklich das Gefühl hatte, dass mein Darm vollkommen gesund war. In der Zeit habe ich sehr viel ausprobiert, meinen Körper besser kennen gelernt, gelernt auf seine Signale zu hören und die Angst vor bestimmten Lebensmitteln überwunden. Mittlerweile weiß ich, dass es damals gar nicht schlau gewesen war so viele Lebensmittel wegzulassen, da ich mich dadurch sehr einseitig ernährt habe. Die Darmflora braucht eine Vielfalt, sodass sie aufgebaut werden kann. Was ich seitdem aber strikt meide ist industrieller Zucker, Gluten und Milchprodukte. Diese tun mir einfach nicht so gut.
Endlich sind die Beschwerden vorbei
Ich kann heute ALLES wieder essen, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Einige Dinge (wie oben beschrieben) möchte ich aber gar nicht essen, da es mir damit wieder schlechter gehen würde, wenn ich es übertreibe. Dies bedeute natürlich nicht, dass ich von nun an nur noch Pizza und Schokolade esse, sondern vielmehr, dass ich eine große Auswahl an Lebensmitteln in meinen Speiseplan integriere und auf meinen Körper höre. Dazu gehört z.B. auch nur zu essen, wenn man Hunger hat und aufzuhören, wenn man satt ist. Die letzten Jahre habe ich mir geschworen, dass wenn ich alle meine gesundheitlichen Beschwerden in den Griff bekomme, werde ich es mir zur Lebensaufgabe machen, anderen Menschen zu helfen wieder gesund zu werden.
Dies alles erzähle ich, weil ich genau weiß, dass es vielen Menschen genauso geht, wie es mir einmal ging. Ich möchte euch Hoffnung machen, dass man wieder komplett gesund werden kann, Magen- und Darmprobleme leben kann und dass der Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen. Nächste Woche werde ich einen Blogpost schreiben, in dem es darum geht, wie man seine Darmflora wieder aufbauen kann. Bis dahin wünsche ich euch alles Liebe und viel Gesundheit!
Auf Instagram und Facebook erfahrt ihr mehr über meine tägliche Lebensweise. Ich freue mich sehr, wenn ihr mir auch dort folgt.
Oooh wie schön, das macht MUT!!!
Ich habe meinen Darm hauptsächlich mit Antibiotika und Schmerzmitteln kaputt gemacht. 🙁
Habe über die letzten Jahre immer wieder Probleme gehabt und vertrage mittlerweile sehr viele Lebensmittel nicht mehr. Vor rund drei Monaten hab ich die Sache dann selbst in Angriff genommen (div Lebensmittel gestrichen, gezielter Aufbau der Darmflora, Fasten, Intermittierendes Fasten, usw). Es geht mir deutlich besser, solange ich eben gewisse Dinge nicht esse. Ich merk allerdings, dass es auch da schon minimale Verbesserungen gibt.
Mir persönlich hilft es gerade SEHR, dass du schreibst, dass es bei dir insgesamt an die zwei Jahre gedauert hat. Ich dachte nämlich schon, dass ich womöglich doch noch irgendwas falsch mach, weil es “noch immer nicht” wieder ganz passt. Aber offenbar muss man da echt enorm viel Geduld haben – was eigentlich eh logisch ist, man hat ja auch enorm lang enorm viel falsch gemacht. 😉
Jedenfalls, vielen vielen Dank für deinen Beitrag, ich bin schon sehr auf weitere Infos zu diesem Thema gespannt!
Alles Liebe,
Claudia
Liebe Claudia,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir damit geht. Antibiotika und Schmerzmittel sind leider sehr oft der Auslöser von vielen Darmproblemen. Trotzdem kann das auf jeden Fall wieder gut werden. Gib die Hoffnung nicht auf und glaube an deinen Körper! Es dauert einfach, bis man den eigenen Körper besser kennen lernt und merkt was gut für einen ist und was nicht.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!
Liebe Grüße
Katy
Eine Bekannte hat auch öfters Probleme mit dem Magen. Ich habe ihr geraten zu einer Ärztin innere für Medizin zugehen. Manchmal hat man auch einfach eine Allergie gegen bestimmte Lebensmittel oder verdirbt sich den Magen an der alten oder unsauberen Kaffeemaschine.
Liebe Katy,
mir ging es vor einigen Jahren ähnlich. Ich hatte eine Fehlbesiedlung des Darms mit verschiedenen Darmbakterien, was zu einer Fructose- und einer Laktoseunverträglichkeit geführt hat. Es geht mir mittlerweile besser aber mit zu viel Fruchtzucker und zu viel Laktose habe ich immer noch große Probleme. Ich lese seit einigen Wochen viel auf deinem Blog und interessiere mich für die aryuvedische Ernährung. Diese arbeitet doch recht viel mit Trockenfrüchten oder Hülsenfrüchten. Kann ich als Fructoseunverträgliche nicht aryuvedisch kochen? Ich würde mich sehr über eine Einschätzung deinerseits freuen!
Viele Grüße und vielen dank für den tollen Blog!
Katy
Liebe Katy,
vielen Dank für deinen Kommentar! Es ist schön zu hören, dass es dir langsam besser geht. Grundsätzlich bedeutet es nicht, dass man, wenn man sich nach den ayurvedischen Prinzipien ernähren möchte, viele Trockenfrüchte und Hülsenfrüchte zu sich nehmen muss. Ich esse selbst maximal 1-3 mal die Woche etwas, wo Trockenfrüchte enthalten sind und ernähre mich generell sehr zuckerarm, um meinen Darm gesund zu halten. Ayurvedisch kochen bedeutet vor allem die Zyklen der Natur zu beachten (angepasst auf die individuellen Bedürfnisse). dazu gehört z.B. gerade im Hebst und Winter mehr warm zu Essen und zu trinken. Verdauungsfreundliche Gewürze zu verwenden und in Ruhe zu essen. Wenn du also Trockenfrüchte und Hülsenfrüchte nicht gut verträgst, kannst du sie einfach reduzieren und dafür mehr das zubereiten, was du verträgst.
Viele Grüße
Katy
Liebe Katy, wenn du schreibst du ernährt dich Zucker arm. Zahlt dazu auch Fruchtzucker im Form von Obst, Datteln etc. und Zuckerersatzmittel wie Ahornsirup und Kokosblütenzucker? Oder meinst du damit nur den weißen (Industrie) – Zucker aus Zuckerrüben?
LG Kristin
Liebe Kristin,
ich habe vor ein paar Jahren aufgrund eines Darmpilzes für eine Zeit komplett auf Zucker (auch Obst verzichtet). Mittlerweile esse ich Obst wieder. Ab und zu verwende ich auch mal etwas Ahornsirup oder Kokosblütenzucker. Das versuche ich aber auch sehr in Maßen zu genießen. Ganz selten esse ich auch industriellen weißen Zucker 🙂
Viele Grüße
Katy
Guten Morgen,
Ich interessiere mich für deinen Blog in dem du beschreibst wie du wieder zu einer gesunden Darmflora gelangt bist. Wo kann ich den finden? 🙂 liebe Grüße Fabienne
Ich schicke dir hier mal den Link dazu: https://tastykaty.com/10-schritte-um-den-darm-zu-heilen/
Gerade habe ich Deinen Blog gefunden, den ich wunderschön und positiv finde. Aber auch Deinen Bericht hier. Der beruhigt mich so. Mir geht es so wie Dir damals. Leider hat eine Darmsanierung nicht angeschlagen. Habe 6 Monate Probiotika genommen und die guten Bakterien haben sich sogar reduziert .Hast Du noch einen Tipp für mich?
LG Anja
Liebe Anja,
vielen Dank! Bei Verdauungsbeschwerden spielen noch viel mehr Faktoren eine große Rolle, wie z.B. die Ernährung und die Psyche. Da das bei jedem Menschen sehr individuell ist, ist es für mich schwer dir einen passenden Tipp zu geben, ohne dich zu kennen.
Viele Grüße
Katy
Liebe Katharina,
ich verfolge deine so hilfreichen Aktivitäten schon einige Zeit und bin besonders mit deinem Kochbuch sooo glücklich! Ich esse aufgrund meiner Probleme schon vegan und glutenfrei und pflanzenbasiert. Bei mir wurde jetzt gerade aber noch eine Histaminunverträglichkeit zusätzlich zu einem Leaky-Gut und einer Fruktoseunverträglichkeit festgestellt und muss meine Ernährung noch mehr anpassen. Medizinisch würde ich mir aber gerne mal eine zweite Meinung einholen und wollte fragen, ob du Tipps für Ärzte in Deutschland hast, die sich mit einer solchen Problematik auskennen. Herzlichen Gruß, Silke
Liebe Silke,
das freut mich sehr 🙂
Aus eigener Erfahrung kann ich den Heilpraktiker und TCM Arzt Hassan Ayati in Bad Homburg sehr empfehlen und Dr. Haldor Holesch. Er war damals in Ulm und dann in Wien. Wo er jetzt ist weiß ich leider nicht, aber vielleicht kann man das heraus finden.
Viele Grüße und weiterhin alles Gute
Katharina
Hallo Katy,
Da ich seit Jahren mit Magen Darm Probleme Kämpfe und viel ungesundes Weg gelassen habe, würde mich interessieren, warum du anfangs in deiner Diät keine Nachtschattengewächse essen durftest. Dazu gehören Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, oder?
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße,
Mina
Liebe Mina,
das lag nur daran, dass bei mir damals eine Unverträglichkeit dagegen festgestellt wurde. Grundsätzlich sind das gesunde Lebensmittel, die ich mittlerweile auch gerne esse und gut vertrage 🙂
Liebe Katy,
Du hast auf deiner Seite erwähnt, dass du L-Glutamin nimmst. Ich habe das vor einigen Jahren auch bekommen, aber ich kann mich nicht mehr an dem Produkt Namen erinnern. Kannst du etwas empfehlen? Vielleicht auch bzgl. Vitamin/Zink Präparate und Probiotika. Die riesige Auswahl, die am Markt ist, überfordert mich ehrlich gesagt. Da würde mir etwas „erprobtes“ vielleicht etwas helfen.
Danke für deine Antwort und viele Grüße, Mina
Liebe Mina,
aktuell nehme ich es nicht mehr. Ich habe es aber mal eine Zeit genommen. Ich kann das von Nutri Plus empfehlen 🙂 Zink kann ich das von Nature Love empfehlen. Ganz wichtig ist, dass Dinge nicht einfach eingenommen werden, sondern das vorher auch geschaut wird, wie das Blutbild ist, da es auch überdosiert werden kann.
Probiotika sind super individuell und da kann ich leider keine allgemeine Empfehlung geben. Für mich ist z.B. Vitabose oder “Darmflora plus select” von Dr. Wolz sehr gut, da mir diese gut bekommen.
Alles Gute für dich 🙂
Danke Katy! Ja, ich werde natürlich zuerst schauen, wie die Blutwerte sind 🙂