Wie viele von euch wissen, habe ich meinen Blog gestartet, da ich in der Vergangenheit unter starken Magen- und Darmbeschwerden gelitten habe. Erst seit ungefähr zwei Jahren kann ich von mir behaupten, dass ich komplett beschwerdefrei bin und mich gesund fühle. Der Weg dorthin war nicht gerade einfach und hat mich an manchen Tagen ziemlich an meine Grenzen gebracht. In der Kategorie „über mich“ habe ich relativ ausführlich über meine Beschwerden und meinen Weg daraus geschrieben.
Nachdem ich meinen Blog gestartet habe, habe ich schnell gemerkt, wie viele Menschen unter Magenproblemen leiden. In der Gesellschaft werden Dinge, wie die Verdauung oder der Stuhlgang meistens als ein Tabuthema behandelt. Den meisten Menschen ist es unangenehm darüber zu reden, was jedoch auf eine gewisse Weise etwas paradox ist, da jeder Mensch von den Themen betroffen ist. Unser Magen- und Darm ist ein sehr komplexer Teil unseres Körpers. Erst in den letzten Jahren wurde in der Medizin die Wichtigkeit eines gesunden Darms immer mehr erforscht und man weiß mittlerweile, dass er sehr viel mehr als “nur” das Verdauungsorgan ist. Er ist verantwortlich für viele Krankheiten und unser täglichen Wohlbefinden. Leider trifft man viel zu selten auf Ärzte, die Magen- und Darmbeschwerden wirklich ernst nehmen und einem genügend Wissen über einen gesunden Darm weitergeben.
Ich werde immer öfter gefragt, wie ich es geschafft habe, keine Magenbeschwerden mehr zu haben und welche Tipps ich manchen Menschen mit ständigen Beschwerden geben könnte. Dazu möchte ich zuerst einmal klar stellen, dass ich kein Arzt bin und alles was ich dazu sagen kann, auf eigener Erfahrung beruht. Es ist sehr wichtig, dass man länger anhaltende Beschwerden von einem Arzt abklären lässt! Auch ich bin erst nach einigen Jahren an den richtigen Arzt gekommen, der mich schließlich richtig behandelt hat und die richtige Diagnose gestellt hat.
Es gibt jedoch einige Dinge, die sehr dazu beitragen, dass es mir auch jetzt noch gut geht (natürlich haben mir damals viele weitere Sachen, wie z.B. den Aufbau meiner Darmflora, eine strikte Diät, Nahrungsergänzungsmittel usw. dabei geholfen, wieder komplett gesund zu werden). Diese Dinge gebe ich gerne als Tipps weiter und hoffe, dass es vielleicht dem einen oder anderen helfen wird. Bedenkt dabei aber immer, dass jeder Körper anders ist und jeder anders auf bestimmte Dinge reagiert. Ich müsst für euch herausfinden, was der richtige Weg ist, so wie ich es auch für mich herausgefunden habe.
- Hände weg von Süßstoffen und Konservierungsstoffen
Diese Dinge sind in den meisten Fertigprodukten, Süßigkeiten, süßen Getränken und Backwaren enthalten. Sie sind Reizmittel, die dem Magen nicht gut tun und für viele Probleme sorgen können. Beim Einkaufen ist es daher wichtig auf die Rückseite der Verpackung zu schauen, da sie in allen möglichen Lebensmitteln enthalten sind. Wenn man sie meidet und anstelle von Fertigprodukten mehr selbst kocht, nimmt man auch gleichzeitig mehr frische Lebensmittel zu sich, die dem Körper gut tun.
- Milchprodukte meiden
Für mich hatte die Tatsache, dass ich Milchprodukte (auch laktosefreie) aus meinem täglichen Speiseplan gestrichen habe, einen großen Einfluss auf meinen Magen und meine Haut. Immer mehr Menschen vertragen Milchprodukte nicht besonders gut und fühlen sich deutlich besser, wenn sie diese nicht zu sich nehmen. Ein Großteil der Weltbevölkerung verträgt keine Milchprodukte und meiner Meinung nach ist der Körper auch nicht dafür gemacht, nach der Muttermilch noch weiter Milchprodukte zu sich zu nehmen. Milch ist sehr schwer verdaulich. Außerdem ist die Milch, die wir im Supermarkt kaufen können, leider oft voller Antibiotika und Hormonen, die den Kühen gegeben worden sind und die wir durch den Verzehr auch zu uns nehmen.
- Kein Obst als Nachtisch
Obst ist sehr leicht verdaulich und braucht im Gegensatz zu Fleisch viel weniger Zeit, um verdaut zu werden. Jedes Lebensmittel wird unterschiedlich schnell verdaut. Tierische Lebensmittel brauchen deutlich länger, als pflanzliche, weswegen man so leicht verdauliches, wie Obst, am besten zum Frühstück oder nicht direkt als Nachtisch essen sollten. Essen wir z.B. eine Wassermelone oder einen Obstsalat nach einem Stück Fleisch mit Kartoffeln oder Nudeln, wird das Obst nicht geduldig im Magen warten, bis es an der Reihe ist verdaut zu werden, sondern es fängt an zu gären, was zu Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen führen kann. Unser Magen funktioniert leider nicht so, dass wir alles in uns hineinessen können und dies dann gleichzeitig verdaut wird.
- Kein Festmahl am Abend
Ich weiß, dass es vielen Menschen schwer fällt abends weniger zu essen. Vor allem, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und nach einem langen Arbeitstag hungrig und müde nach Hause kommt. Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung sagen, dass es einem deutlich besser geht, wenn man abends nicht noch riesige Portionen zu sich nimmt. Ich esse abends gerne eine Suppe oder andere Dinge, die leicht verdaulich sind (vor allem viel Gemüse) und trinke einen Tee.
- Genügend trinken
Ich habe selbst immer wieder den Fehler gemacht, dass ich, gerade wenn es mir schlecht ging, viel zu wenig getrunken habe. Der Körper benötigt, um gut zu funktionieren, ausreichend Flüssigkeit. Am besten geht es mir, wenn ich stilles Wasser, das nicht gekühlt ist und viel Kräutertees trinke. Eiskaltes Wasser mit Kohlensäure kann im ersten Moment vielleicht erfrischend wirken, sorgt jedoch oft für eine gewisse Gasbildung im Magen.
- Jeden Tag eine flüssige Mahlzeit
Einmal am Tag eine feste Mahlzeit durch eine flüssige zu ersetzen, ist eine enorme Entlastung für die Verdauung. Statt z.B. morgens ein Brötchen mit Marmelade zu essen, dass einem nur wenig Energie gibt, trinke ich gerne eine Smoothie, der voller natürlichen und gesunden Lebensmitteln ist, die für einen guten Start in den Tag sorgen. Smoothies, die nur aus Obst bestehen, werden oft nicht so gut vertragen und halten außerdem nicht sehr lange satt. Daher ist es besonders wichtig, dass der Smoothie gute Fette und Blattgemüse enthält. Mein Smoothie besteht oft aus 1 Banane, 1 Hand Spinat. 250 ml Mandelmilch, 1 TL Nussmus und etwas Zimt.
- Kein Kaugummi kauen
Ich habe früher wie verrückt den ganzen Tag Kaugummi gekaut. Nicht im Geringsten wäre ich auf die Idee gekommen, dass dieser etwas mit meinen Magenproblemen zu tun hat. Zum einen besteht Kaugummi aus Süßstoffen, wie Aspartam, die abführend oder verstopfend wirken können und zum anderen schluckt man durch das ständige Kauen ziemlich viel Luft, die zu Blähungen führen kann. Das ständige Kaugummi kauen kann auch dazu führen, dass man das Gefühl für Hunger verliert und die Bedürfnisse von seinem Körper nicht mehr so gut wahrnimmt.
- Lebensmittel richtig kombinieren
Beim Obst habe ich gerade schon erwähnt, dass Lebensmittel unterschiedlich lange brauchen, um verdaut zu werden. Tierische Eiweiße brauchen nicht nur am längsten, um verdaut zu werden, sie brauchen auch eine saure Umgebung (Magensäure und das Enzym Pepsin), um verdaut zu werden. Stärke benötigt hingegen eine basische Umgebung um ein anderes Enzym, um gut verdaut zu werden. Wenn man jetzt z.B. Stärke und Eiweiße kombiniert, können die Lebensmittel nicht vollständig verdaut werden und sie fangen an im Darm zu gären. Am besten kombiniert man Gemüse mit Getreide oder Hülsenfrüchte. Meiden sollte man die Kombination von tierischem Eiweiß mit Getreide oder Hülsenfrüchte. Tierisches Eiweiß in der Kombination mit Gemüse verträgt sich gut.
Ich könnte diese Liste mit Tipps nun noch ewig weiter schreiben. Damit diese jedoch nicht zu lang wird und keiner ein Gefühl der vollständigen Überforderung bekommt, werde ich hier nun aufhören. Ich hoffe, dass diese Tipps vielleicht ein paar von euch helfen oder euch dazu inspirieren verschiedene Dinge auszuprobieren, die eurem Körper gut tun könnten.
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